§. 9. Das oströmische Reich. Justinian.
47
einigte die Hausmeierwürde in allen drei Teilen des Frankenreiches erblich in seiner Hand. Dadurch stieg seine Macht und sein Ansehen so, daß er sich Herzog und Fürst der Franken nannte. Er leitete von Köln aus die gesamte Verwaltung, und den Merowingern blieb nichts als die Königswürde, in der sie sich alljährlich auf den Volksversammlungen (Märzfeldern) zeigten, wo sie auf einem mit vier Ochsen bespannten Wagen erschienen. Pipin folgte sein zwanzigjähriger Sohn Karl Martell. Dieser herrschte wie sein Vater im Namen des fränkischen Schattenkönigs im ganzen Umfange des Reiches, er erhielt die demselben unterworfenen Länder und Völker und befreite ganz Europa von einer Gefahr, welche dem Christentum und der abendländischen Sitte den Untergang zu bereiten drohte: vor der weiteren Ausbreitung des Islams (§. 14).
§. 9. 3)as ojtcömifcfie üeitfi. lujtinian.
Mit bewundernswerter Zähigkeit widerstand das oströmische Reich im 5. Jahrhundert nicht nur den verheerenden Einfällen der Hunnen, Goten und anderer feindlichen Stämme, sondern es erlebte auch zu gleicher Zeit heftige religiöse Parteistreitigkeiten, welche unter den Kaisern Zeno, Anastasius und Justin schon sehr bedenklich geworden waren und unter Justinian beinahe eine große Umgestaltung des Staates herbeigeführt hätten.
Als Anastasius (491 — 518) starb, erkaufte Justin sich den Thron von den Soldaten. Justin (518 — 527) war als armer bulgarischer Hirte unter Anastasius, in die Reihen des kaiserlichen Heeres eingetreten und durch Mut, Pünktlichkeit und Einsicht zum Range eines Obersten der kaiserlichen Leibwache gelangt. Er war ungebildet, konnte weder lesen noch schreiben, verstand aber die Kunst, die einsichtsvollsten Männer aufzufinden und ihren Rat zu benutzen. Darum war seine Regierung dem griechischen Reich von großem Glücke. Vier Monate vor seinem Tode nahm er feinen Neffen Justinian, Sohn eines bulgarischen Bauern, zum Mitregenten an, welcher auch nach Justins Ableben die Kaiserkrone empfing. Justinian (527 — 565) bemühte steh, die Macht und Hoheit des römisches Reiches wiederherzustellen, welche es unter Konstantin dem Großen besessen hatte, und wußte, wie sein Oheim, aus feiner Umgebung die Feldherrn und Staatsmänner heraus zu finden, welche am meisten befähigt waren, das hohe Ziel, das er sich gesteckt, zu erreichen. Er selbst besaß weder hohe Bildung noch persönlichen Mut; was ihm aber
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Pipin Karl_Martell Karl Zeno Anastasius Justin Konstantin
§. 27, 2. Friedrich Rotbart.
169
sidenz war Braunschweig, wo ein großer, eherner Löwe den Eingang der Burg zierte. Eifersüchtige Fürsten, namentlich Albrecht der Bär und Ludwig der Eiserne von Thüringen*), hatten sich zwar gegen ihn erhoben, doch ohne Erfolg. Friedrich vermittelte den Frieden zwischen den Streitenden und stiftete aufs neue Ruhe und Ordnung in Deutschland.
Fünfter Zug nach Italien (1174—1178). Im Herbste 1174 brach Friedrich gegen den lombardischen Städtebund in Italien auf und verstärkte sein Heer, da die Teilnahme der deutschen Fürsten an dem Zuge eine geringe war, durch seine Anhänger in Italien. Susa büßte zuerst für den Mordanschlag und ging in Flammen auf; aber Alessandria widerstand und erhielt Unterstützung durch ein lombardisches Entsatzheer, durch welches Friedrich zur Aufgabe der Belagerung genötigt wurde. Er ließ deshalb an die deutschen Fürsten die Aufforderung zu neuen Rüstungen ergehen. Doch Heinrich der Löwe, der in einer wetteren Stärkung der Kaisermacht für seine Pläne fürchtete und schon einmal nach Jerusalem gepilgert war, um dem Römerzuge sich zu entziehen, versagte seinen Beistand und schützte sein Alter (er war 46 Jahre alt) und den sichern Bannfluch vor. Der Kaiser lud ihn zu einer Zusammenkunft nach Chiavenna ein und bat ihn, als er dort erschien, eindringlichst um seine Hilfe. Er fiel dem stolzen Löwen sogar zu Füßen; aber das Welfenherz blieb ungerührt. Da nahte sich Beatrix dem Kaiser und sprach: „Lieber Herr, stehe auf! Gott wird Dir helfen, daß Du dieses Tages und dieses Hochmutes gedenkest!" Wels und Hohenstaufe waren wieder Feinde. Friedrich griff trotz feiner geringen Heeresmacht die Lombarden bei Legnano 1176 an, und hatte das feindliche Heer schon zurückgedrängt, als sich die lombardische Jugend todesmutig um das Earoccio scharte und den Kampf erneuerte. Der Kaiser stürzte, von einem Lanzenstoß getroffen, von feinem Rosse und entschwand den Blicken ferner Umgebung , das kaiserliche Heer wurde in die Flucht geschlagen und erlitt eine vollständige Niederlage. Schon verbreitete sich das Gerücht, der Kaiser sei gefallen, und Beatrix legte bereits Trauerkleider an.
*) Ludwig verirrte sich einst auf der Jagd und fand unerkannt bei einem Schmiede in Apolda Nachtlager. Früh am Morgen wurde der Landgraf geweckt; der Schmied arbeitete am Amboß und rief bei jedem Schlage: „Landgraf, werde hart!" Er meinte damit, der Landgraf solle gegen den Adel hart werden wie das Eisen. Ludwig verstand den Wink, schirmte das Landvolk jetzt gegen die ungerechten Bedrückungen des Adels und besiegte die aufrührerischen Edelleute, welche er an einen Pflug spannen und den „Adelsacker" pflügen ließ.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Rotbart Friedrich Albrecht Ludwig_der_Eiserne_von_Thüringen* Ludwig Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Beatrix Gott Friedrich Friedrich Beatrix Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
256
Vierte Periode des Mittelalters.
Maximilian vermählte sich in seinem 20. Jahre mit Maria, der Tochter des Herzogs Karl des Kühnen von Burgund. Als Ludwig Xi. von Frankreich nach Karls des Kühnen Tod Marias Hand und Erbe für seinen Sohn gewinnen wollte, schickte Maria Eilboten an Maximilian, um ihn von Ludwigs Absichten zu unterrichten, Maximilian brach nach den Niederlanden auf und erschien in glänzendem Aufzuge (16. August) 1477 in Gent. Maria empfing den deutschen Kaiferfohn mit den Worten: „Sei mir willkommen, du edles deutsches Blut, das ich so lange verlangt habe und nun mit Freuden bei mir sehe." Drei Tage später fand die Hochzeit statt. Die glückliche Ehe, welche mit zwei Kindern, Philipp und Margareta, gesegnet war, dauerte aber nur kurze Zeit. In ihrem 25. Jahre stürzte die Fürstin aus der Jagd mit dem Pferde (§. 43,12) und starb (1482) an den Folgen des Sturzes.
Kurz nach der Hochzeit ergriff Maximilian die Waffen, um sich den Besitz des burgundifchen Reiches gegen den französischen König zu sichern, und siegte 1479 bei Guinegate. Allein nach Marias Tod erfüllte Ludwig Xi. die Niederländer so mit Mißtrauen gegen ihn, daß die Städte Gent, Brügge und Ipern Maximilian beide Kinder raubten und die vormundfchaftliche Regierung des Landes an sich rissen. Sie schlossen sogar einen Bund mit Ludwig von Frankreich und übergaben diesem die zweijährige Margareta als künftige Braut des Dauphins, mit einem Heiratsgute an burgundifchem Land. Maximilian war in einer um so schlimmeren Lage, als sein Vater gerade von dem ungarischen Könige Matthias Corvinus feiner Erbländer beraubt worden war und die deutschen Fürsten sich seiner nicht annahmen. Da traten die Holländer sür ihn aus. Unter Maximilians Anführung wurde Gent erobert, und die aufrührerischen Städte mußten sich (1485) unterwerfen. Allein noch einmal geriet Maximilian in Not. Die Bürger von Brügge luden den König zur Eröffnung der Ständeverfammlung ein; aber kaum angelangt, wurde Maximilian von einer Schar Ausrührer überfallen und 16 Wochen gefangen gehalten. Sein treuer Hofnarr Kunz von der Rosen wollte ihn zwar aus dieser Haft befreien, indem er sich in einer Mönchskutte ins Gefängnis schlich und dort zu bleiben sich erbot, wenn Maximilian entfliehe; allein dieser nahm das Anerbieten nicht an, sondern harrte aus, bis sein Vater mit einem Reichsheere erschien und 1492 die Freilassung seines Sohnes erzwang. Jetzt wurde Maximilian als rechtmäßiger Regent der Niederlande anerkannt.
Maximilian hatte schon seit 1486 an den Regierungsgefchäften
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maria Maria Karl Karl Ludwig_Xi Ludwig Karls Marias Maria_Eilboten Maria Maximilian Maximilian Ludwigs Ludwigs Maximilian Maximilian August Maria Maria Philipp Philipp Margareta Maximilian Maximilian Marias Ludwig_Xi Ludwig Maximilian Maximilian Ludwig_von_Frankreich Ludwig Margareta Maximilian Maximilian Matthias_Corvinus Maximilians Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Kunz Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Frankreich Karls Marias Niederlanden Gent Marias Gent Maximilians
52
Erste Periode des Mittelalters.
später die eingefallenen Bulgaren und rettete dadurch seinen Kaiser und die Hauptstadt, um neuen Undank zu erfahren. Man beschuldigte ihn der Teilnahme an einer Verschwörung und beraubte ihn 563 seiner Würde und seiner Freiheit. Zwar überzeugte sich Justinian von Belisars Unschuld und schenkte ihm nach sechsmonatlicher Haft die Freiheit, setzte ihn auch in seine Würden wieder ein; aber der Schmerz über diese Verkennung brach dem greisen Feldherrn das Herz. Er starb 565, und Justinian zog unter dem Vorwande, daß
er keine Erben hinterlassen habe, sein Vermögen an sich.
Spätere Berichte schmücken die Schicksale Belisars dichterisch aus. Belisar habe aus dem Gefängnis einen Beutel herabgelassen und die Vorübergehenden um eine milde Gabe angesprochen. Dieses Märchen hat noch ein anderes hervorgerufen. Belisar sei auf Justinians Befehl geblendet worden und habe, von einem Knaben geleitet, in den
Straßen Konstantinopels sein Brot erbetteln müssen.
Nach Belisars Abberufung erhielt Narses, ein gewandter Höfling und ein Held wie Belisar, die Führung des Krieges. Er stet 552 in Oberitalien ein und besiegte die Goten an den Apenninpässen bei Tagina, wo König Totilas mit seinen Tapfern den Heldentod starb. Darauf folgte er den übrigen Ostgoten, die jetzt den kühnen Tejas zu ihrem König erwählten, an den laktarischen Berg südlich von Neapel. Hier schnitt er ihnen die Zufuhren vom Meere aus ab und drängte zum furchtbaren Entscheidungskampf. Die kleine Schar der Goten kämpfte mit Löwenmut, allen voran der tapfere Tejas, bis ihn beim Schildwechsel eine feindliche Lanze tödlich traf. Nach dreitägigem, heldenmütigem Ringen, bei welchem der größte Teil der Goten fiel, schickten die letzten, etwa noch 1000 Männer, Gesandte an Narses und erklärten, sie sähen jetzt ein, daß Gott ihnen das Land Italien nicht zum Eigentum beschert habe; darum wollten sie abziehen und freies Geleit erbitten. Narses gewährte ihnen dieses, und sie zogen über die Alpen zurück, wo sie verschwanden. So wurde nach 20jährigem Kriege dem Ostgotenreiche 555 ein Ende gemacht. Italien wurde unter dem Namen Exarchat eine Provinz des griechischen Reiches und Narses Statthalter; er nahm fernen Sch
in Ravenna. 4^ . r
Auch Narses fiel, wie sein großer Vorgänger, m Konstantmopet
in Ungnade und wurde, als ihn die Römer verklagten, abberufen.
Die herrschsüchtige Kaiserin Sophie, die Gemahlin Justins Ii.,
schickte dem Besieger der Goten der Sage nach Rocken und Spindel
und lud ihn ein, er möge nun heim kommen und tu den Stuben
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Belisars Belisars Narses König_Totilas Narses Sophie Justins
128
Zweite Periode des Mittelalters.
Alfred vertrieb die Dänen mehrere Male; allein es kehrten stets neue Scharen wieder. Da beschloß er, eine Flotte zu bauen und das Kriegsglück auf der See zu versuchen. Anfangs focht er glücklich; allein die launische Kriegsgöttin wandte sich, und die Angelsachsen verloren mehrere Schlachten. Alfred mußte sich mit wenigen Begleitern in die Sümpfe und Marschen der Grafschaft Sommerset flüchten, wo er sich eine zeitlang verborgen hielt und neue Pläne zur Vertreibung der Dänen faßte.
Er begab sich als Harfner verkleidet in das Lager der Dänen, sang vor dem König und erspähte jegliche Schwäche. Hieraus sammelte er seine Angelsachsen, umzingelte das Lager der Feinde und errang 880 einen vollständigen Sieg über dieselben. Die Dänen mußten in einem mit ihnen abgeschlossenen Vertrag auf den größten Teil der Eroberungen verzichten und ihr König Gutrun sich mit der Lehnsherrschaft von Ostangeln begnügen. Gutrun nahm hieraus die christliche Lehre an, erhielt bei der Taufe den Namen A t h e l st a n und regierte fortan in Frieden.
Alfred richtete nun feine Sorge auf die Heilung der Wunden, die der lange Krieg dem Lande geschlagen hatte. Er förderte den Ackerbau, verbesserte die Verwaltung und die Gerichtsbarkeit, unterstützte den Wiederaufbau der zerstörten Städte, erhob London zur Hauptstadt des Landes und sicherte die Küsten vor neuen Einfällen der Dänen durch Vermehrung der Flotte und Anlegung von Festungen. Es gelang ihm zugleich, die Unsicherheit auf den Landstraßen so gänzlich zu beseitigen, daß man von seiner Regierung sagt, es hätte ein Wanderer seine volle Börse, wenn er sie verloren, auf dem Wege unberührt an der nämlichen Stelle wiederfinden können. Er habe sogar goldene Armbänder an den Landstraßen aufhängen lassen, und niemand habe es gewagt, sie anzutasten. Ebenso sorgte er für die Bildung des Volkes. Er ließ die Jugend im Angelsächsischen und in den alten Heldenliedern unterrichten und berief die tüchtigsten Gelehrten an feinen Hof. Er selbst erlernte noch in seinem 36. Lebensjahre die lateinische Sprache und übersetzte manches treffliche Buch aus ihr ins Angelsächsische. Die von den Dänen, in Asche gelegten Klöster und Schulen baute er wieder auf, damit die Kinder jedes freien Mannes lesen und schreiben lernen konnten.
Aber noch einmal mußte er gegen die Dänen das Schwert ziehen. Als dieselben durch Kaiser Arnulf (§. 18) bei Löwen 891 eine Niederlage erlitten hatten, landeten sie an der Küste Englands, wurden aber auch hier von Alfred nach siegreichen Kämpfen endlich zurück-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Alfred Alfred Alfred Arnulf Alfred